Einweihung eines Gedenksteins für den ehemaligen Ortsbeauftragten Wilhelm Besten.

Es ist sicherlich etwas ungewöhnlich, dass an einer THW Unterkunft ein Gedenkstein aufgestellt wird.

Dafür versammelten sich neben den Helferinnen und Helfern des Ortsverbandes die Familie von Wilhelm Besten,  aber auch der Landtagsabgeordnete Josef Hovenjürgen (Mitglied des Helfervereins), der Haltener Bürgermeister Bodo Klimpel (Vorsitzender des Helfervereins), Matthias Berger (THW Kreisbeauftragter für den Kreis Recklinghausen) und zahlreiche andere Gäste vor dem Eingang der Unterkunft. 

Nach einer kurzen Begrüßung und einleitenden Worten des stellvertretenden Ortsbeauftragten Klaus Holling sprach der Schirrmeister und langjährige Weggefährte Hartmut Henseleit über  Wilhelm Besten und sein Wirken in THW.

Hier einige Auszüge aus der Rede:

Kurz nach seinem Eintritt ins THW wurde er im Jahre 1969 Ortsbeauftragter. Sein Bestreben war es immer die Einsatzbereitschaft des Ortsverbandes sicherzustellen und zu verbessern. Um die vom THW beschaffte Ausrüstung zu ergänzen, gründete er 1972 mit anderen Helfern den Verein zur Unterstützung des THW Haltern, dessen Vorsitzender er viele Jahre war.

So sorgte er zum Beispiel dass bereits Anfang der 80er Jahre alle unsere Fahrzeuge mit Funk ausgerüstet waren, was damals in anderen Ortsverbänden keine Selbstverständlichkeit war. Sein wohl größtes Projekt war die Planung einer neuen Unterkunft. Zehn Jahre lang hat er seine Energie in die Umsetzung dieses Vorhabens gesteckt. Viele alte Liegenschaften wurden ihm von Seiten der Stadt Haltern angeboten, aber sein Ziel war der Neubau einer Unterkunft für seinen Ortsverband, wovon er sich auch nicht abbringen lies. Der erste Spatenstich erfolgte im März 1992. An diesem Abend regnete es in Strömen, aber Wilhelm strahlte, denn hiermit war sein Traum in Erfüllung gegangen. Für sein Engagement wurde er 1977 mit dem Helferzeichen in Gold, 1981 mit dem Helferzeichen in Gold mit Kranz ausgezeichnet. 1987 erhielt er das THW Ehrenzeichen in Silber. 1993 das THW Ehrenzweichen in Gold.

Es lag ihm auch viel an den Familien der Helfer, so wurde in jedem Jahr ein Karnevals- und ein Sommerfest gefeiert und in jedem Dezember wurde für die Kinder der THW Helfer eine Nikolausfeier mit echtem Pony und Nikolaus organisiert. Das soll nur ein kleiner Umriss dessen gewesen sein, was wir Wilhelm zu verdanken haben; in 30 Jahren hat er vielbewegt.1999 trat Wilhelm aus gesundheitlichen Gründen vom Amt des Ortsbeauftragten und des Vereinsvorsitzenden zurück. Er ist aber bis zu seinem Tode dem THW Haltern und seinen Kameraden treu geblieben.

Es war Anfang der 90er Jahre, da hatten wir den Auftrag in der Haard drei Findlinge zu bergen. Und als wir diese Findlinge, trat Wilhelm hinzu und betrachtete lange die Steine. Dann zeigte er auf diesen Stein und sagte: ,,Den hätte ich gerne als Grabstein." In seiner Stimme war dabei ein ernster und nachdenklicher Ton, den ich zuvor noch nie bei ihm gehört hatte und es ist nur verständlich, dass wir, seine Kameraden ihm diesen Wunsch auch gerne erfüllen wollten. Als wir hörten, der Stein sei viel zu groß für seine Grabstelle, war uns dennoch klar: Dies ist ,,sein Stein" und der gehört hier her, zu seiner Unterkunft.

Im Anschluß an die Rede wurde das Tuch über dem Gedenkstein von seiner Witwe Waltraud Besten gemeinsam mit ihren Enkeln  THW-stilecht über einen Dreibock mit Umlenkrolle gelüftet.

Text: Hartmut Henseleit

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