23.03.2019

THW Haltern am See und Deutsche Bahn vertiefen Kooperation

Wanne-Eickel / Haltern am See. Es ist zwar ein Ernstfall der nahezu nie eintritt, aber gerade, wenn es passiert, wollen beide Seiten gerüstet sein: Ein Unfall mit einem (Güter-)Zug.

Staunend begutachten die Helfer einen Schaden, der bereits bei 25 km/h Aufprallgeschwindigkeit passiert ist.

Nach einer ersten gelungenen Übung im November auf dem Gelände des Halterner Bahnhofs, bei der ein Team des Ortsverbandes Haltern an einem Notfalltechnik-Zug der Deutschen Bahn das Aufgleisen nach einem Unfall üben konnte, wurde nun die Kooperation zwischen unserem Ortsverband und der Deutschen Bahn weiter intensiviert. Zwei Mitarbeiter der DB Cargo AG luden den OV Haltern ein, die Anlagen des Güterbahnhofs Wanne-Eickel zu besichtigen und wichtige Informationen für die Zusammenarbeit im Schadensfalle auf oder an der Schiene auszutauschen. Zunächst wurden die Kameradinnen und Kameraden in einer kurzen Präsentation über die wichtigsten Verhaltensregeln auf Bahnanlagen – sowohl im Normal- als auch im Einsatzfalle – belehrt und die Alarmierungsstruktur erläutert, die sich erheblich von der an einer normalen Einsatzstelle unterscheidet. Nach dieser kurzweiligen Einführung ging es dann mit Helm und Warnweste hinaus auf das knapp 2 km lange Gelände des Güterbahnhofs. Neben einigen bahntechnischen Erläuterungen interessierten sich die Helfer insbesondere für die Auswirkungen von Bahnunfällen auf das Material, um im Ernstfall die richtigen Bergungsmethoden wählen zu können. Hierzu demonstrierte uns die DB Cargo mehrere verunfallte Wagen aus den letzten Jahren, darunter Kesselwagen und offene Güterwaggons, die bereits bei geringen Aufprallgeschwindigkeiten von unter 40 km/h erheblich verformt und beschädigt worden waren. So wurden die enormen Kräfte deutlich, die bei einem Unfall mit langen Güterzügen wirken. Verschiedene Möglichkeiten der Bergung und Räumung wurden erörtert und die zuvor in der Präsentation aufgezeigten Sicherheitsmaßnahmen konnten in der Realität weiter vertieft werden. Besonderes Interesse fand der DB-eigene Notfallkran auf Schienen, welcher an drei Standorten im Bundesgebiet stationiert ist und im Entgleisungsfalle Schienenfahrzeuge mit einem Gewicht von bis zu 160 t wieder in die Gleise heben kann.

Doch natürlich stand neben aller Ernsthaftigkeit auch die Neugier der Helfer im Vordergrund, den Bahnbetrieb näher kennenzulernen, und so durfte abschließend auch ein Besuch im Stellwerk und das Beobachten der Güterwagenabfertigung nicht fehlen. Hier staunte sogar ein THW-Zugführer, der selbstredend nichts mit Loks zu tun hat.

Am Ende des Übungsdienstes konnten wir uns dann bei den Gastgebern der DB Cargo AG noch mit einem Einblick in unsere Ausrüstung und den Aufbau des GKW 1 revanchieren und die Einsatzmöglichkeiten unseres Materials erläutern.

Die rundum zufriedenstellende Kooperation soll mit weiteren Übungsterminen im Laufe des Jahres fortgesetzt werden.

Text: Nils Kappel

Bildrechte THW Haltern am See


  • Staunend begutachten die Helfer einen Schaden, der bereits bei 25 km/h Aufprallgeschwindigkeit passiert ist.

  • Warn- und Sicherheitskleidung ist auf Bahnanlagen strengsten vorgeschrieben.

  • Gut gefüllt und bestens sortiert präsentiert sich unser GKW 1 den Augen unserer Gastgeber.

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